Leben unter Segel – keine reine Männersache!

Frauen an Bord – früher waren sie gefürchtet an Bord, denn es hieß, sie bringen Unglück über Schiff und Besatzung. Bis auf wenigste Ausnahmen war Bordleben eben Männersache. Dann verschwand die große Segelschifffahrt von den Weltmeeren, und mit ihnen einiges an Aberglaube.

Doch konnte die Moderne nie den Ruf und die Verlockung von gehissten Segeln am Horizont stehlen und die harte Arbeit unter Segel änderte sich nur zum großen Abenteuer und Sport auf den Weltmeeren. Mehr und mehr kleine Yachten erschienen auf der Bildfläche, breiteten ihre Segel und unternahmen Reisen, die schier unmöglich wirkten. Die Beweggründe sind bis heute ganz verschieden und persönlich geblieben: der Wunsch nach Abenteuer; die Lust, neues zu entdecken; der Ausstieg aus dem Alltag; der Versuch,eine sportliche Höchstleistung zu erbringen; die Hoffnung, Rekorde aufstellen zu können; die Liebe zum Reisen; oder einfach nur der Wunsch, ein einfaches aber freies Leben zu führen.

Immer noch war Segeln eine Männersache, doch dass sollte sich schnell ändern. Immerhin wurde das Segeln zum Lebensstiel und wer will schon gerne alleine leben? So zogen langsam aber stetig Paare und sogar Familien an Bord, schmissen die Landleinen und begaben sich auf weite Fahrt. Die Frau als Mittäter, sozusagen. Doch auch dabei sollte es nicht bleiben. Denn viele dieser Frauen waren in Wirklichkeit keine „Mitbringsel“, viele waren genauso begeistert vom Segeln wie ihre Männer, auch sie wollten Abenteuer, freies Leben oder die Welt entdecken. Sie standen genauso auf ihren beiden Beinen wie ihre männlichen Begleiter. Kein Wunder, dass auch die Zeit kam, in dem mehr und mehr Frauen im Alleingang die Nachrichten von besonderen Segelreisen füllten, an Bord von großen Regatta-Yachten Platz nahmen, Rekorde brachen, oder erstaunliche Abenteuer erlebten.

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Heute segeln tausende Frauen über die Weltmeere, alleine, mit Partnern oder in Begleitung ihrer Familien. Und wer nun meint, sie seien alle blos „Mitsegler“ ihrer seegängigen Männer, der sei eines besseren belehrt. Die meisten Bordfrauen, die wir in extremen Gebieten getroffen haben, können nicht genug bekommen und werden zur Triebfeder an Bord, den Bug auch weiter in exotische Gebiete zu drehen. Weshalb auch nicht!

Und um der bunten Welt der Fahrtenseglerinnen auch einen Platz zu geben, starte ich diese Seite, auf der sich hoffentlich bald ein Pool an Erfahrungswerten zusammenfindet, denn meine Erfahrungen alleine können kaum einen objektiven Einblick ins Leben von Bordfrauen geben. Wenn auch du eine Seglerin mit der einen oder anderen Erfahrung bist und Lust hast, mir bei dieser Seite weiter zu helfen, würde ich mich über eine e-mail mit deiner Geschichte freuen. Hier ein paar Anregungen, was du von dir erzählen könntest:

  • Kleine Vorstellung: Ein paar Worte über dich/euch und seit wann bist du unterwegs? Warum bist du aufgebrochen?

  • Mit wem bist du aufgebrochen, habt ihr Crew?
    Rollen an Bord, Arbeitseinteilung, Wacheinteilung, Hierarchie?

  • Partnerschaft an Bord?

  • Leben während Segeletappen, was ist schön, was nicht am Segeln, kannst du das Boot alleine handhaben und Navigieren? Seekrankheit?

  • Ein Boot als zuhause? Wie geht es dir mit dem kleinen Platz an Bord, Energiehaushalt, Minimalismus, dem Dingi…, was liebst du, was fehlt dir an Bord?

  • Leben in der Fremde, wie geht es dir mit den ständig wechselnden Kulturen um dich?

  • Was sind deine schönsten Plätze, wo willst du noch hin?

  • Hast du schon mal Angst bekommen, wenn ja, wie gehst du mit Angst um?

  • Fliegt ihr zwischendurch hin und wieder heim, wie gehts dir mit Familie und Freunde zuhause, hast du Heimweh? Wie haltest du Kontakt?

  • Hast du Hobbys an Bord?

  • Was magst du besonders an deinem Segelleben?

  • Was würde für dich an Bord nicht funktionieren?

  • Denkst du, dass dich die Zeit an Bord verändert hat, und wenn ja, dann wie?

  • Betreibt ihr eine Homepage, kann man mehr über dich/euch lesen?

Dieser Fragebogen ist natürlich nicht vollständig. Wenn du einfach eine Geschichte von dir an Bord berichten willst, mehr oder weniger erzählen willst, ich freue mich darauf! Bitte auch ein Foto beisteuern, egal, ob es von dir, deinem Boot oder einem Platz ist, den du als dein Titelbild möchtest…

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