Die größten Herausforderungen für angehende Blauwasser-Seglerinnen – Teil 2: Heimweh und Familie

Gemeinsam mit deinem Partner planst du, die Welt zu besegeln. Du arbeitest bereits daran, von der „mitreisenden „Partnerin“ zur Seglerin zu werden.

 

Mehr dazu kannst du im letzten Bericht nachlesen:

Von der „mitreisenden Partnerin“ zur Seglerin

Du möchtest gemeinsam mit deinem Partner aufbrechen, als Seglerin um die Welt ziehen und fremde Länder bereisen? Aber du hast auch Angst davor und Zweifel, ob du die Trennung von Zuhause und das Leben an Bord wirklich schaffen kannst? Ich gebe dir ein paar Tipps, damit du den Umstieg leichter schaffst und das Leben unter Segel genießen kannst!

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Oder hast das vielleicht sogar schon hinter dir: Du kannst segeln und navigieren und du hast den Umgang mit dem eigenen Boot geübt, während ihr gemeinsam daran gearbeitet habt, ein Segelteam zu werden.

Nun hoffst du, glücklich und zufrieden über die sieben Meere segeln zu können. Oder zumindest über das eine oder andere der sieben Meere.

Doch viele Frauen erleben bald kleinere und größere Herausforderungen, die das Glück an Bord trüben können. Für manche Seglerinnen schaukeln sich diese Stolpersteine zu so großen Problemen auf, dass sie kaum noch Spaß an der Reise finden, obwohl sie doch eigentlich gerne reisen.

Im ersten Beitrag dieser Serie habe ich darüber erzählt, was du gegen eine anfängliche Angst vor den Elementen unternehmen kannst und wie du über sie hinweg kommst.

 

Hier zum Bericht:

Die größten Herausforderungen für angehende Blauwasser-Seglerinnen – Teil 1: Angst vor den Elementen

Gemeinsam mit deinem Partner planst du, die Welt zu besegeln. Doch so sehr du dich auf diesen neuen Lebensweg freust, so hast du doch auch insgeheim Sorgen, ob alles gut gehen wird. Ich erzähle dir von den größten Herausforderungen, die Frauen zu Beginn ihrer Reise erleben und wie du damit umgehen kannst.

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Aber Angst ist für viele Frauen unterwegs nur ein anfänglicher Stolperstein, eine Hürde, die bald überschritten ist und über die später vielleicht sogar gelacht wird. In der Welt der Seglerinnen gibt es andere Hindernisse, die nicht unbedingt mit der Zeit kleiner werden. Und deshalb reden wir heute von einem der größeren Probleme so mancher Langzeit-Seglerinnen:

Heimweh und die Sehnsucht nach Familie und Freunde

Auch wenn die meisten Langzeitseglerinnen ihr Leben auf Reise genießen, viele unter ihnen vermissen ihre Familienmitglieder zuhause.

Du hast den Großteil deines Lebens bisher zuhause verbracht. An einem Ort, der sich nicht bewegt, der dir vertraut ist und wo du mit lieben Familienmitgliedern und Freunden umgeben bist.

Und nun wird sich das alles Verändern. Du willst die Welt sehen und aus einem kleinen, fortbewegenden Boot dein zuhause machen. Aber du weißt, dass du die vertrauten Menschen um dich vermissen wirst. Und du wirst einiges, was zuhause so vor sich gehen wird, verpassen. Freunde werden älter, vielleicht verändert sich was in ihren Familien. Kinder werden geboren. Und Menschen werden sterben.

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Du bist zwar nicht alleine mit deinen Gefühlen, aber oft macht die Trennung von Familie und Freunden Frauen mehr zu schaffen als ihren Männern. Gerade Paare, die ihre Pensionsjahre mit ausgedehnten Reisen verbringen, vermissen oft ihre daheim gebliebenen Kinder. Vor allem, wenn diese Kinder selbst Familien gegründet haben und die ersten Enkelkinder zur Welt kommen. 

Vor allem Enkelkinder werden von segelnden Paaren immer wieder sehr vermisst.

Aber auch Geschwister, Eltern, Freunde und nicht zuletzt das eigene Haus und der Garten werden von manchen Frauen sehnlichst vermisst.

Das Leben in der Fremde, der ständige Wechsel zu Neuem ist zwar reizvoll, aber manchmal auch anstrengen. Dazu kommt, dass manche Seglerinnen ein schlechtes Gewissen plagt, da sie das Gefühl haben, ihre alternden Eltern ein klein wenig im Stich zu lassen.

Um nicht in der Fremde einsam zu werden, ist es beim Fahrtensegeln wichtig, sich gegenüber anderen Fahrtenseglern zu öffnen. Das passiert meist ganz von alleine und als frischgebackene Blauwasserseglerin brauchst du dich lediglich darauf einzulassen. Es ist ganz normal, dass sich Yachtcrews am Ankerplatz oder im Hafen gegenseitig besuchen. Reisende werden sich schnell vertraut. Unterwegs hat niemand Zeit für lange Oberflächlichkeiten und du wirst rasch bemerken, dass du mit lieben Menschen umgeben bist, die vergleichbares erleben, ähnlich denken und vielleicht sogar dieselben Probleme plagen.

Wenn ihr es zulässt, werdet ihr gute Freunde finden, vielleicht sogar euren Weg teilweise gemeinsam mit „Buddyboats“ segeln. Ihr werdet Strandparties feiern, gemeinsame Landausflüge organisieren, gemeinsam tauchen oder schnorcheln gehen. Zusammensitzen, Rezepte austauschen und eure Erfahrungen teilen. Und ihr werdet von anderen Seglern Hilfe bei Problemen an Bord bekommen und eure Hilfe wildfremden Menschen anbieten.

Freundschaften zwischen Segler sind unkompliziert und oft eng. Gemeinsame Erlebnisse werden zum Highlight auf Blauwasserfahrt.

Das alles hilft manchen Frauen dennoch nicht gegen ein Heimweh, das sie hin und wieder überkommt. Und dann gibt es eigentlich nur eine Lösung:

Um durch Heimweh nicht unglücklich zu werden, hilft manchen Seglerinnen und Seglern eigentlich nur hin und wieder ihre Reise zu unterbrechen und nach Hause zu fliegen.

Gegen anhaltendes Heimweh hilft eigentlich nur eines: der sporadische Flug nach Hause!

Die meisten Segelreisen sind ohnehin an Saisons gebunden und in vielen Teilen der Welt ist es nicht shwirig, einen guten Liegeplatz fürs Boot zu finden und einen Flug nach Hause einzuplanen. Allerdings müssen diese extra Reise- und Bootskosten von Anfang an einkalkuliert werden, denn der Kostenaufwand ist teilweise durchaus enorm. 

Kommt ein jährliches Heimfliegen durch euer eng geplantes Budget nicht in Frage, überlegt euch, ob ihr eure Familienmitglieder nicht zu euch einladen könnt. Ein gemeinsamer Urlaub am Boot kann ebenso gegen Heimweh wirken und selbst wenn ihr die Bordkosten oder sogar Reisekosten eurer Familienmitglieder übernehmen müsst, wird euch das billiger kommen als selbst heimzufliegen.

Die Familie kommt zum Bootsurlaub!

Immer wieder treffen wir Segelpaare, die ihre Heimflüge sogar ausweiten und mit interessanten Landreisen verbinden. Vor allem Weltumsegler, deren Heimflüge über den asiatischen Kontinent führen, verlängern ihren Zwischenstopp in Asien um dort ausgedehnte Reisen über Land einzuschieben.

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Segelnde Freunde von uns nützen die saisonalen Pausen vom Segelalltag, um ihrem Wunsch nach Kultur nachzukommen: Sie kombinieren ihre Flüge nach Hause mit Opern- und Museumstouren bei verlängerten Zwischenstopps in Weltstädte wie New York, London und Wien. 

Zurück an Bord kommen Seglerinnen wie sie in der Regel mit neuer Energie für die bevorstehenden Segeletappen. Voller fröhlicher Erinnerung an die Zeit mit Freunden und Familie und mit dem entspannten Wissen, in den Köpfen der Enkel die lebenslustigsten und exotischten Omas der Welt zu sein.

Aufbruch zu neuen Ufern!

 

 

 

Der Bericht hat dir geholfen und dein Interesse als Frau an Bord ist geweckt? Schreib mir ein Kommentar mit deinen Gedanken oder schau einfach nächsten Donnerstag wieder vorbei, wenn ich wieder von einigen Stolpersteinen für angehende Weltumseglerinnen, Blauwasserseglerinnen, Langzeitselerinnen und Weltbeseglerinnen erzähle!

Oder du stöberst einfach ein wenig auf blauwassersegeln.at und fortgeblasen.at weiter. Hier eine kleine Auswahl an spannenden Berichten:

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