Geteilte Verantwortung heißt nicht, dass jeder von euch auch alle Arbeiten an Bord beherrschen muss. Bei vielen Bordarbeiten könnt ihr euch selbstverständlich aufteilen und spezialisieren.
Rollenaufteilung an Bord – Es darf auch spezialisiert werden
Dabei liegt es natürlich an euch, welche Arbeiten du übernimmst und welche dein Partner. Ob ihr euch „klassisch“ nach Rollenklischees aufteilt oder nicht. Ob ihr Interesse für die Arbeiten eures Partners entwickelt oder nicht. Klar ist aber, dass viele ganz unterschiedliche Aufgaben an Bord in gleichem Maße wichtig sind.
Wir zum Beispiel haben uns ganz nach unseren Vorlieben eingeteilt. Und so hat sich teilweise eine „klassische“ Rollenverteilung an Bord ergeben, und teilweise nicht.
Die Pantry zum Beispiel ist mein Spezialbereich. Ich koche gerne, während Jürgen diese Arbeit nicht schätzt. Jürgen verlässt sich darauf, dass ich ausreichend proviantiere und die Lebensmittel richtig verstaue und so einen wichtigen Grundstein für weite Ozeanpassagen oder Reisen in entlegene und wenig versorgte Gebiete lege. Er unterstützt mich bei diesen Arbeiten – beim Einkauf oder das Einkochen in etwa. Dadurch hat Jürgen über die Jahre auch viel Wissen rundum das Proviantieren angesammelt. Alltägliche Arbeiten wie den Abwasch erledigen wir ungeteilt.
Andererseits ist die Bordwerkstätte und der Motorraum Jürgens Bereich. Er hat sich immer schon für Technik interessiert und bringt mehr Erfahrung als ich mit. Damit verlasse ich mich darauf, dass an Bord von La Belle Epoque sämtliche Technik funktioniert und gewartet ist. Da ich ihm aber immer wieder bei Arbeiten zur Hand gehe, kenne ich mich durchaus auch bei unserer Bordtechnik aus und könnte Wartungsarbeiten erledigen und einige Reparaturen durchführen. Mein Wissen stammt dabei von Jürgen.
Eine „klassische“ Aufteilung: Jürgen´s Reich ist der Motorraum und mir gehört die Pantry!
Andere Arbeiten haben wir weniger „klassisch“ aufgeteilt:
Da ich wenig Geduld für Näharbeiten aufbringen kann, kümmert sich Jürgen in der Regel um unsere Segel. Er überprüft die Nähte regelmäßig und sticht wenn nötig auch mal welche nach. Bringt Schamfilschutz an oder näht Verstärkungen auf. Notreparaturen am Segel erledigen wir selbstverständlich beide.
Obwohl Jürgen als gelernter Werkzeugmacher mehr Erfahrung bei Stahlarbeiten mitbrachte, bin doch ich zu unserer „Lackmeisterin“ geworden. Die Arbeiten am Stahlrumpf – das Entrosten und Lackieren – stören mich nicht weiter und so mach ich sie in der Regel, während Jürgen alle Schweißarbeiten erledigt.
Weniger „klassisch“: Ich bin der Lackmeister an Bord!
Angekommen – Teamarbeit an Land
Ihr habt es geschafft, seit angekommen in einem neuen Hafen, an einer fremden Küste, in einem neuen Land oder gar in einem weiteren Kontinent. Es gibt so viel zu entdecken und zu tun.
Doch halt. Eigentlich habt ihr vorerst mal einige Arbeiten zu erledigen: Das Boot will geputzt werden, die Schmutzwäsche passt schon nicht mehr in ihren Sack. Ihr braucht dringend frische Lebensmittel und außerdem müsst ihr irgendwo ins Internet um eure Lieben zu Hause zu informieren, neue Wetterdaten zu erhalten oder euren Blog zu warten.
Vergesst nicht, auch jetzt noch ein Team zu sein.
Ob ihr euch aufteilt oder die Arbeiten gemeinsam erledigt, liegt bei euch. Lass aber nicht die lästigen Arbeiten für deinen Partner liegen.
Niemand will alleine das Boot putzen oder im Waschsalon herumhängen während der Partner schon durch die Märkte schlendert.
Sobald ihr eine neue Küste erreicht habt, gibt es immer was zu tun. Helft zusammen!
Arbeitet auch an Land zusammen. Und wenn alles erledigt ist? Dann feiert eure Ankunft bei einem kühlen Bier, einem schönen Essen oder einen gemeinsamen Spaziergang!
In wenigen Tagen gehts weiter mit dem nächsten Teil zu unserem großen Spezial: Partnerschaft an Bord!
Du möchtest jetzt schon das gesamte Partnerschaft an Bord Spezial nachlesen und auch offline zur Verfügung haben? Kein Problem. Wir haben dir das gesamte Wissen als kleines eBook – oder wahlweise als PDF – zusammengestellt und schicken es dir gerne für einen kleinen Beitrag:
Partnerschaft an Bord
Es gibt kaum eine bessere Crew für eine Fahrtenyacht, als ein eingespieltes Paar. Und doch stellt sich uns immer wieder die Frage: Wie macht ihr das?
In diesem kleinen ebook (oder pdf) findest du Gedankenanstöße, Ratschläge und Beispiele aus vielen Jahren Segelreisen. Alles über das Zusammensein, das Zusammenleben und aufeinander Rücksicht nehmen auf Hochsee und Blauwasserreise
Du möchtest das große „Partnerschaft an Bord Spezial“ lieber online in Teile lesen? Kein Problem. Hier gehts zu den letzten Artikeln:
Es geht nicht nur darum, euch zu besprechen, wenn bereits die Entscheidung für ein Manöver gefallen ist. Gerade am Start einer Reise ist es wichtig, dass ihr die Einschätzung eures Partner an Bord ernst nehmt, auch wenn euer Gefühl anders sagt. Vor allem, wenn es darum geht, wenn ein Partner an Bord Bedenken oder gar Angst bekommt! Vor allem, wenn der Wind zulegt.
Wir zeigen dir, weshalb nichts an Bord wichtiger ist, als dass ihr miteinander redet! Denn unterwegs auf dem Segelboot seid ihr nicht im Schnellzug und es bleibt nahezu in allen Situationen genug Zeit, dass ihr eine gemeinsame Entscheidung trefft und das Manöver kurz besprecht.
Willfried Erdmann hat einmal geschrieben: „Nur was sich wechselseitig ergänzt hat Bestand auf See.“ Eine Aussage, die wir unterstreichen. Doch wechselseitig ergänzen könnt ihr euch nur, wenn ihr beide auch die nötigen Fähigkeiten als Hochseesegler mitbringt. Hier gehts weiter mit unserem großen Spezial!
Du möchtest gemeinsam mit deinem Lebenspartner die Welt besegeln? Wir zeigen dir, wie ihr vom Paar zum Team werdet. Im vierten Teil der großen Serie Partnerschaft an Bord gehts um die Hierarchie an Bord!
Nicht erst auf See zählt eure Teamarbeit an Bord. Um später an Bord ein gutes Segelteam zu werden, ist schon während der Ideen- und Planungsphase eures großen Abenteuers eure Zusammenarbeit wichtig. Und das beginnt schon beim Träumen!
Tauschen wir den Arbeitsplatz mit dem Deck unseres Segelbootes, steht dieses soziale Umfeld plötzlich am Kopf. Denn von nun an verbringen wir unsere gesamte Zeit mit dem einen Menschen, den wir uns wirklich selbst ausgesucht haben: mit unserem Partner. Und darauf darfst du dich freuen. Denn es gibt nichts Schöneres, als gemeinsam unterwegs zu sein.
Gemeinsam mit deinem Lebenspartner die Welt zu entdecken – das kann das Schönste sein, was dir passieren kann. Es kann aus eurer Partnerschaft mehr machen, als nur zwei Menschen, die Zeit gemeinsam verbringen. Aber das Leben zu zweit auf einem weitreisenden Segelboot kann auch Schwierigkeiten bringen. So große Schwierigkeiten, dass sogar die eine oder andere Ehe zu Bruch geht. In unserem neuen Spezial zeigen wir dir, worüber du dir einen Kopf machen solltest!
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