In einem „normalen“ Alltag an Land in Westeuropa rückt oft genug eine Beziehung in den Hintergrund:
Einen großen Teil unseres Lebens an Land verbringen wir mit Arbeitskollegen. Mit Menschen also, deren Gesellschaft wir uns nicht aussuchen konnten. Jemand anderer hat diese Menschen selektiert und möglicherweise verbindet uns nur eine einzige Gemeinsamkeit: die Arbeit.
In den meisten Fällen ist das kein Problem und Freundschaften zwischen Arbeitskollegen ist etwas alltägliches. Die wenigsten Menschen in meinem Umfeld machen sich Sogen, wenn ihre Firma neue Mitarbeiter aufnimmt und ihnen neue Arbeitskollegen zugeteilt werden.
Das ist auch nicht verwunderlich, wir können uns ja jeden Abend nach getaner Arbeit von diesen Menschen verabschieden und müssen unser Privatleben nicht mit ihnen teilen.
Unseren Lebenspartner, also den einen Menschen, den wir uns wirklich selbst ausgesucht haben, sehen wir an Land eigentlich nur zwischendurch. Oft nur wenige Stunden am Tag. Bestenfalls zum Frühstück, Abendessen und die paar Abendstunden, die wir zuhause verbringen. Und natürlich zum Wochenende. Im Idealfall verbinden uns neben dem „gemeinsamen Leben“ noch ein paar Freizeitbeschäftigungen, die wir gemeinsam erleben.
Viele Paare verbringen aber auch diese gemeinsame Freizeit oft genug getrennt. Zum Beispiel, um einzelnen Interessen nachzugehen. Und oft genug wird die gemeinsame Zeit geistig abwesend verbracht. Überarbeitet und gestresst, abgelenkt von Medien und Unterhaltung.
Tauschen wir das Büro – oder die Baustelle – mit dem Deck unseres Segelbootes, steht dieses soziale Umfeld plötzlich am Kopf. Denn von nun an verbringen wir unsere gesamte Zeit mit dem einen Menschen, den wir uns wirklich selbst ausgesucht haben: mit unserem Partner.
Und darauf darfst du dich freuen. Denn es gibt nichts Schöneres, als gemeinsam unterwegs zu sein.
Als Paar die Welt entdecken!
Leben auf der gleichen Welle
An Bord verbringen wir nicht nur die Zeit gemeinsam mit unserem Partner, wir leben auch im Gleichklang: Wir erleben dieselben Eindrücke, teilen uns den Stress und können gemeinsam entspannen.
Deshalb tragen wir auch keine Konflikte „von außen“ in unsere Beziehung. Es kommt nicht vor, dass einer noch vom Arbeitsplatz gestresst ist, gereizte Stimmung nach Hause mitbringt oder schlechte Laune auf seinem Partner ablässt.
Bestmögliche Crew
Als Paar kennen wir die Stärken und Schwächen unseres Partners am besten. Dieses Wissen hilft uns, bestmöglich zusammenzuarbeiten. Wir können uns auf die Stärken des Partners verlassen und dieses Wissen auch in die Seemannschaft und alle Entscheidungen an Bord einfließen lassen.
Bist du eher wagemutig? Entscheidest manchmal zu überstürzt und nimmst zuviel Risiko auf dich? Während dein Partner besonnener ist und Risiken genau abwägt? Dann sollte vielleicht die Meinung deines Partners besonders bei dem Wetterrouting und der Streckenplanung ins Gewicht fallen.
Hast du besonders oft mit Seekrankheit zu kämpfen, während dein Partner einen Magen wie aus Stahl hat? Dann teilt euch die Wachen so ein, dass dein Lebenspartner ausgeschlafen und fit ist, sobald ihr die Strömungsgebiete entlang einer Küste erreicht oder wenn ihr ein Kap umschiffen müsst.
Als Paar können wir unsere Stärken am besten nützen!
Auch ist es leichter, mit dem eigenen Partner auf engstem Raum zusammenzuleben. Denn wir benötigen keine Privatsphäre voneinander. Wir kennen uns ja bereits und müssen uns nicht erst an die Gewohnheiten und Stimmungen von Freunden oder Mitsegler gewöhnen. Oder an die Gerüche, Essverhalten, Körperhygiene.
In der Partnerschaft macht es Spaß, sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Wir können Neues versuchen, experimentieren und uns entfalten, ohne Angst, uns dabei zu blamieren.Denn deine eigenen Ängste und das Abenteuer, darüber hinauszuwachsen, wird in der Regel vom Lebenspartner nicht als lächerlich heruntergespielt!
Ich zum Beispiel hatte früher Angst, unter unserem Boot zu tauchen. Jürgen hat das nie als lächerlich abgestuft. Er wusste, dass ich bei einem Kindheitsunfall beinahe erstickt war und mir seither ein Lungenlappen fehlt. Mir aber war diese Angst, unter dem Boot ersticken zu können, peinlich. Auf einsamen Ankerplätzen, wenn keine anderen Yachten in der Nähe waren, versuchte ich immer wieder, unter dem Boot durchzuschwimmen. Jürgen machte sich nicht lustig über mich, sondern gab mir das Gefühl, da zu sein, sollten meine Versuche schief gehen. Er gab mir einen „geschützten Rahmen“, an mir selbst zu arbeiten.
Du siehst schon worauf ich hinaus will. Solange ihr ein Paar ohne massiven Beziehungsproblemen seid, könnt ihr euch jetzt schon auf die gemeinsame Zeit freuen. Liegen allerdings jetzt schon ernsthafte Schwierigkeiten zwischen euch, wird euch das Leben an Bord vermutlich auch nicht weiterhelfen. Um das Glück, gemeinsam die Welt zu entdecken, auch vollkommen auskosten zu können, bedarf es aber noch ein bisschen mehr, als nur ein zufriedenes Paar zu sein. Wir müssen auch ein Team werden. Woran ihr dabei denken solltet und was dabei funktioniert und was nicht, erzählen wir dir in den kommenden Teilen.
Segelteam und Arbeitsteam!
Hier findest du den ersten Teil unseres großen Partnerschaft an Bord Spezials – eine kleine Einleitung:
Gemeinsam mit deinem Lebenspartner die Welt zu entdecken – das kann das Schönste sein, was dir passieren kann. Es kann aus eurer Partnerschaft mehr machen, als nur zwei Menschen, die Zeit gemeinsam verbringen. Aber das Leben zu zweit auf einem weitreisenden Segelboot kann auch Schwierigkeiten bringen. So große Schwierigkeiten, dass sogar die eine oder andere Ehe zu Bruch geht. In unserem neuen Spezial zeigen wir dir, worüber du dir einen Kopf machen solltest!
Du möchtest das gesamte Partnerschaft an Bord Spezial nachlesen und auch offline zur Verfügung haben?
Kein Problem. Wir haben dir das gesamte Wissen als kleines eBook – oder wahlweise als PDF – zusammengestellt und schicken es dir gerne für einen kleinen Beitrag:
Partnerschaft an Bord
Es gibt kaum eine bessere Crew für eine Fahrtenyacht, als ein eingespieltes Paar. Und doch stellt sich uns immer wieder die Frage: Wie macht ihr das?
In diesem kleinen ebook (oder pdf) findest du Gedankenanstöße, Ratschläge und Beispiele aus vielen Jahren Segelreisen. Alles über das Zusammensein, das Zusammenleben und aufeinander Rücksicht nehmen auf Hochsee und Blauwasserreise
Du möchtest das große „Partnerschaft an Bord Spezial“ lieber online in Teile lesen? Kein Problem. Hier gehts zu den letzten Artikeln:
Nicht erst auf See zählt eure Teamarbeit an Bord. Um später an Bord ein gutes Segelteam zu werden, ist schon während der Ideen- und Planungsphase eures großen Abenteuers eure Zusammenarbeit wichtig. Und das beginnt schon beim Träumen!
Du möchtest gemeinsam mit deinem Lebenspartner die Welt besegeln? Wir zeigen dir, wie ihr vom Paar zum Team werdet. Im vierten Teil der großen Serie Partnerschaft an Bord gehts um die Hierarchie an Bord!
Willfried Erdmann hat einmal geschrieben: „Nur was sich wechselseitig ergänzt hat Bestand auf See.“ Eine Aussage, die wir unterstreichen. Doch wechselseitig ergänzen könnt ihr euch nur, wenn ihr beide auch die nötigen Fähigkeiten als Hochseesegler mitbringt. Hier gehts weiter mit unserem großen Spezial!
Wir zeigen dir, weshalb nichts an Bord wichtiger ist, als dass ihr miteinander redet! Denn unterwegs auf dem Segelboot seid ihr nicht im Schnellzug und es bleibt nahezu in allen Situationen genug Zeit, dass ihr eine gemeinsame Entscheidung trefft und das Manöver kurz besprecht.
Es geht nicht nur darum, euch zu besprechen, wenn bereits die Entscheidung für ein Manöver gefallen ist. Gerade am Start einer Reise ist es wichtig, dass ihr die Einschätzung eures Partner an Bord ernst nehmt, auch wenn euer Gefühl anders sagt. Vor allem, wenn es darum geht, wenn ein Partner an Bord Bedenken oder gar Angst bekommt! Vor allem, wenn der Wind zulegt.
Ist es wirklich nötig, dass wir alle Arbeiten an Bord gleichermaßen beherrschen und gemeinsam erledigen? Im neuen Teil unseres großen Spezials dreht sich alles um die Arbeitsaufteilung und Teamarbeit an Bord!
Um den Freunden aber auch die Möglichkeit zu geben, einen herrlichen Urlaub an Bord zu erleben und Spaß am Segeln und an der fremden Umgebung zu finden ohne dabei Ausnahmezustand an Bord ausrufen zu müssen und an die Grenzen seiner Selbst zu gelangen, gibt es einige Überlegungen und Regeln, die vor dem geplanten Urlaub gemacht werden sollten.
Im Vergleich zu einem Haus, ja, selbst verglichen mit einer kleinen Wohnung ist ein Segelboot ein winziger Lebensraum: Eine minimale Küche, die Pantry heißt, kein großes, freistehendes Bett, sondern eine Koje, anstelle eines Schreibtisches gibts die Navigationsecke und der Salontisch muss sowohl als Esszimmer als auch als Wohnzimmer herhalten. Und dennoch, so klein und besonders der Lebensraum und die Lebensumstände an Bord einer Blauwasseryacht sind, so schön kann das Leben auf einen Boot sein, wenn erst einmal ein persönliches zuhause aus dem Boot gemacht wurde. Und das ist in vielen Fällen etwas, wofür gerade Frauen ein Händchen haben.
Kein Nordseesegler kommt einfach so auf die Idee, im Oktober zu einem Törn nach Norwegen aufzubrechen oder für Weihnachten kurzentschlossen Schottland zu besegeln. Uns ist klar, das derartige Törns um diese Jahreszeit eher gefährlich als entspannend sein können. Aber wie sieht unser Wissen über Saisonen, über Wetterkapriolen und -bedingungen an fernen Küsten aus? Mit Hilfe von Monatskarten lassen sich Segeltörns auch in fremden Revieren planen. Wir zeigen dir, wozu Monatskarten genützt werden und wo du sie gratis downloaden kannst!
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