Eine kaum spürbare Brise streicht über die Haut während das Bimini ein wenig Schatten gegen die harten Sonnenstrahlen bietet. Ganz leicht wiegt sich das Boot, das leise Plätschern am Rumpf unterstreicht kaum merkbar in die Geschichte im Kopf.
Was gibt es schöneres als mit einem guten Reisebuch in der Hand gemütlich im Cockpit zu liegen, während das eigene Abenteuer mit dem gelesenen verschmilzt?
Hier ein paar Bücher, die wir lieben und immer wieder gerne zur Hand nehmen. (in englischer und deutscher Sprache)
Eine Geschichte, die nicht spannender, verrückter, mutiger, anstrengender und brutaler sein könnte: ein Abenteuer voller extremen Wetter, extremer Küsten, extremer Seen. Ein Geschichte so weit entfernt von der restlichen Zivilisation, dass sie genauso gut auf dem Mond spielen könnte. Ein Abenteuer mit drei Kenternden, zweimaligen Mastbruch, Erfrierungen, gebrochenen Rippen. Ein Abenteuer eines australischen Arztes, der nonstop in Gummistiefel lebt. Ein großer Klassiker in Englisch.
Gemeinsam mit ihrem Segelfreund John und ihrer Siamkatze Pwe segeln Beryl und Miles ihre 46 Fuß große und aus Holz gebaute Bermuda Ketsch TZU HANG von Australien nach Hause nach Großbritannien. Doch dieser Satz beschreibt nicht im entferntesten das Abenteuer, in welches einem dieses Buch katapultiert. TZU HANG segelt von Sydney in den Süden. In den tiefen Süden. Vorbei an den Brüllenden Vierzigern und direkt ins Herzen der Schreienden Fünfziger. Sie segelt südlich von Neuseeland bei Aukland Insel vorbei, mit direkten Kurs nach Kap Hoorn. Oder so wollte es zumindest der Plan. Doch alles kommt anders. TZU HANG wird die erste und einzige Yacht, deren Crew das Überkopfgehen und das Durchkentern ihrer Yacht überlebten und davon berichten können. Denn das Überschlagen vom Heck über den Bug im schweren Seegang gehört bis heute zu den tödlichsten und extremsten Situationen, die einer Yacht im Orkan Wiederfahren kann.
TZU HANG reist in einer Zeit, in der es weder vertrauenswürdige Wetterberichte gibt, noch Erfahrungsberichte anderer Yachten in diesem wilden Seerevier des Hohen Südens. Beryl, Miles und John reisen in einer Zeit, in der Blauwassersegeln in seinen Anfängen steckte, sie reisten in einem Holzboot, ohne GPS, Epirb oder Selbststeueranlage. Sie waren Segler, die zu hundert Prozent auf ihre eigenen Fähigkeiten und ihrem harten Einsatz im Kampf zum Überleben abhängig waren. Und sie haben es geschafft.
Der mittlerweile berümte Kanadier Farley Mowat findet seinen Segeltraum an der Küste Neufundlands. Die Holzyacht „HAPPY ADVENTURES“ will nur von seinem Plan, in die Welt zu segeln nicht viel wissen und begnügt sich lieber damit, laufend zu sinken, zu streiken und seine neuen Landlubbers on Board in das Abenteuer Bootsbesitzer einzuweihen. Und das in einem Segelgebiet, das seine eigenen Tücken hat.
Farley Mowat schreibt die Geschichte gekonnt: die Gebiete, die Menschen, Neufundland, Nova Scotia und selbt die HAPPY ADVENTURES werden beim Lesen lebendig.
Als Bernard Moitessier 1969 eine gutdotierte Einhand-Nonstopp-Regatta um die Welt abbrach, die er schon fast gewonnen hatte, und statt zum Zielhafen in die Einsamkeit der tahitischen Inseln segelte, schüttelte alle Welt verständnislos den Kopf. Ganz allein und ohne Zwischenstopp war er auf seiner Joshua um die drei großen Kaps gesegelt – Kap der Guten Hoffnung, Kap Leeuwin und Kap Hoorn –, als er abdrehte und auf Ruhm und den Geldpreis verzichtete. Und sich damit in die Herzen und Köpfe von Generationen von Fahrtensegler und Blauwasserentusiasten segelt.
Die Tierwelt der drei großen Ozeane, der Himmel über der südlichen Erdhalbkugel, der Überlebenskampf des kleinen Bootes – Moitessier erzählt davon so lebendig wie kein Alleinsegler vor ihm.
Tristan Jones wurde 1924 auf See geboren. Mit 14 Jahren verließ er die Schule und heuerte als Schiffsjunge auf einem Segelfrachter an. Er verbrachte fast sein gesamtes Leben auf See. Bis zu seinem Tod 1995 hat er mehr als 400.000 sm in Yachten unter 40 Fuß zurückgelegt, davon rund 180.000 sm einhand. Er überquerte 18-mal den Atlantik, davon 9-mal einhand. Er hielt neun Weltrekorde im Segeln, darunter den für die längste Distanz. In Büchern wie „The Incredible Voyage“, „Saga of a Wayward Sailor“ und „Seagulls in my Soup“ erzählt er auf einzigartige Weise von seinem Leben, seinen Abenteuern und von seiner grenzenlosen Liebe zur See. Jones zählt heute zu den bedeutendsten maritimen Erzählern englischer Sprache.
WILLIWAW segelt als erste Yacht durch die legendäre Nordwest Passage – ein Muss für alle Arktis-Segler
Willy de Roos hat es gewagt: Er umsegelte den nordamerikanischen Kontinent vom Atlantik bis zum Pazifik. Er bestand den Kampf gegen die tödliche Umarmung durch das Packeis und die Unbarmherzigkeit einer lebensfeindlichen Welt, dabei gelangte er an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit.
In Campbridge Bay, mitten in der kanadischen Arktis, geht die kleine GFK Yacht DODOS DELIGHT längseits. An Bord ein wilder Haufen junger Sportler und ein über achtzig jähriger Reverent, dem die Lebensfreude aus den Augen leuchtet. Eine viel zu kuzre Begegnung, die uns dennoch tief beeindruckt. Und erleichtert. Haben wir doch DODOS DELIGHT in Grönland am Meeresgrund einer Ankerbucht gesehen. Schnell erfahren wir: nach dem Brand an Bord seines Bootes während einer Überwinterung in Grönland ist die kleine Yacht gesunken. Für Bob kein Grund für einen Lebensabend an Land: kurzerhand kauft er sich das selbe, kleine GFK Schifferl, klebt den selben alten Namen auf ihr Heck und bricht erneut auf. Zu unmöglichen Reisen und großen Abenteuern.
Jahre später erleben wir Bob erneut: wir treffen ihn in Südgeorgien und in der Antarktis. Am anderen, kalten Ende der Welt!
Addicted to Adventure ist nicht nur ein Titel, es ist die Lebenseinstellung eines sympathischen Optimisten!
Eine Grönland-Durchquerung in den Achtzigerjahren wird zum Wendepunkt im Leben von Robert Peroni. Tief beeindruckt von der Schönheit der Natur und der Freundlichkeit der Inuit, beschließt der Abenteurer und Profibergsteiger, in einem 2000-Seelen-Dorf an der wilden Südostküste Grönlands zu bleiben. Er dringt ein in die ursprüngliche und geheimnisvolle Welt des Robbenjägervolks und erfährt, wonach er trotz aller Erfolge und Rekorde bislang vergeblich gesucht hatte: Glück und Zufriedenheit. Liebevoll und fesselnd erzählt Robert Peroni vom Alltag der Inuit und ruft uns eindrücklich in Erinnerung, wie bedroht ihr traditionelles Leben zunehmend ist.
»Raus aus der Tretmühle und rauf auf den Drahtesel«, sagen sich die beiden Oberösterreicher Anita Burgholzer und Andreas Hübl, als sie ihre Jobs an den Nagel hängen und die weichen Bürosessel gegen harte Fahrradsättel eintauschen. Die leidenschaftlichen Radnomaden erzählen von ihrem intensiven Leben im Sattel, das sie 36.500 km durch 35 Länder und 3 Kontinente führt. Persönlich und ungeschminkt gewähren sie dem Leser einen tiefen Einblick in den Alltag eines „ganz gewöhnlichen“ Reiseradler-Paars, geprägt von Höhen und Tiefen, körperlichen und mentalen Herausforderungen, Beziehungsproben und einzigartigen Begegnungen mit fremden Kulturen, Menschen und großen Naturlandschaften.
»Rückenwind« – eine Reise, in der nicht Tempo und Leistung bestimmend sind. Die uns vor Augen führt, wie wenig man zum persönlichen Glück benötigt und dass uns Menschen trotz aller Gegensätze, verschiedener Kulturen und Wertvorstellungen weitaus mehr verbindet als wir denken.
»Mit dem Rad reist man so langsam, dass alles Heimat ist«
Sie sind Gestrandete, Spinner, skurrile Käuze, die das Schicksal da in Hollingers Lagune eingeschwemmt hat. Aber es sind glückliche, mit ihrem Leben und sich selbst zufriedne Menschen, eingebettet in die „paradiesische“ Landschaft eines Südsee-Atolls. Dort residiert Paul Bollinger als Hafenkapitän und Lotse. Seine durch nichts zu erschütternde Hilfsbereitschaft verstrickt ihn bisweilen in die seltsamsten und aufregendsten Ereignisse. Beispielsweise als der vermeintliche Prinz auftaucht oder jene Expedition, die versucht, gefährliche Geister archaischer Vorzeit zu beschwören. Oder aber der Herr mit Jägerhut und Gamsbart, den eine obskure Heiratsanzeige in die Südsee lockte.
Mehr wird nicht verraten. Machen Sie sich das Lesevergnügen und stürzen Sie sich hinein in die amüsanten, amourösen, manchmal aber auch nachdenklich stimmenden Abenteuer rund um Hollingers Lagune.
Er ist jung, er hat sein Jura-Studium erfolgreich beendet, und er liebt seine Freundin. Der Lebensweg scheint klar. Und doch ist alles ganz anders, denn seine Leidenschaft ist das Segeln. Mit 30 hat Uwe Röttgering mehr Seemeilen im Logbuch als andere in einem ganzen Leben. Der Börsenboom beschert ihm genug Geld für seinen Traum ? eine 12 m lange Aluyacht und das finanzielle Polster, um den Einstieg in den Juristenalltag noch ein paar Jahre zu verschieben: Die Welt ruft.
Er ist kein Masochist, aber auch keiner, der es sich besonders einfach macht, wie seine gewählte Route ? die im Wesentlichen weit abseits der klassischen Barfußroute durch die hohen Breiten führt ? zeigt. Doch er wollte es sportlich, möglichst selten besuchte Inseln mit reichem Tierleben anlaufen und zudem, einer gewissen Schatzsucher-Romantik verpflichtet, die Inseln ansteuern, von denen es nur uralte Berichte und Karten gibt.
50 000 Seemeilen zieht sich sein Kielwasser durch alle Weltmeere. Von Hooksiel über Jan Mayen nach Grönland, den Atlantik der Länge nach bis zu den Inseln der Südpolarmeere, weiter nach Neuseeland, in den Nordpazifik zum Midway-Atoll, über die Südsee nach Chile und um Kap Hoorn herum, einen Abstecher nach Südgeorgien, dann Kapstadt, von dort 6750 Meilen nonstop bis ins amerikanische Newport und schließlich über die Färöer zurück nach Hooksiel.
Selbstironisch, kritisch, humorvoll und voller Begeisterung berichtet hier einer von seinem Leben auf See. Von diesen ?26 schönsten, freiesten, spannendsten, aber auch anstrengendsten Monaten? Uwe Röttgerings zu lesen, ist ebenso anregend wie unterhaltsam. Ein neuer Star am Seglerhimmel, ein absolutes Muss in jeder Segler-Bibliothek, und darüber hinaus auch faszinierend für alle, die jung (geblieben) sind und das Abenteuer lieben.
Expedition Wiking Saga – Im offenen Boot über den Nordatlantik
von Burghard Pieske
Die Expedition WIKING SAGA ist mehr als nur ein aufsehenerregendes Abenteuer. Sie ist hautnah erlebtes Mittelalter, Kampf ums Überleben im offenen Boot und Nachvollzug der Entdeckung Amerikas, 500 Jahre vor Kolumbus. Dem Weltumsegler Burghard Pieske gelingt, was nahezu alle Experten für Selbstmord halten: die Bezwingung des Sturmgepeitschten Nordatlantiks im offenen, hölzernen Drachenboot – von Norwegen über Island und Grönland bis nach Labrador. Ihr originalgetreues, nur 13,6m langes Wogenroß trägt die drei Wikinger mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 13 Knoten durch die gefährliche Dänemarkstraße – in nur zweieinhalb Tagen. Aber sie werden zu den längsten und härtesten Tagen ihres Lebens.
Eine „unstillbare Sehnsucht, die Herz und Seele wie eine Magnetnagel auf die hohen Breitengrade ausrichtet“, treibt Heide und Erich Wilts immer wieder in die Polargebiete. Zuerst in die Antarktis und nun über den 80. Breitengrad hinaus nach Norden. Mit ihrer 15-m-Stahlyacht FREYDIS und wechselnden Crews wird es eine Extremreise, die ihresgleichen sucht.
Von Neufundland geht es mit Rauschefahrt über die Labradorsee zur größten Insel der Erde – Grönland–, wo Berge segeln und in den Fjorden der jahrtausendealte Atem der Gletscher weht. Dann lockt die „Bergkönigin mit den Eisdiadem“: Island mit seinen Vulkanen, Geysiren und Sandwüsten. Und schließlich gelingt der FREYDIS, was beispielsweise H. W. Tilmann 1968/72 viermal vergeblich versuchte und wobei er zwei Schiffe verlor: Sie dringt bis in den Scoresbysund Ostgrönlands vor, bedroht von Eis, Nebel und Sturm.
Vor dem näher rückenden Packeis weichen die Segler nach Jan Mayen aus, der alten Walfängerinsel. Eine besonders harte Etappe wird die Überquerung des Nordmeeres zum kalten Ende der Welt: Spitzbergen. Trotz des extrem frühen Wintereinbruchs stoßen FREYDIS und ihr Begleitschiff LAGA dort bis 80 Grad Nord ans Packeis vor. Doch die Schiffe vereisen, auf seinem Tanzboden, der Barentssee, ist der Teufel los … So bleibt nur die Rückkehr nach Tromsö und ein „da capo“ im nächsten Jahr. Und dieser zweite Vorstoß wird zum Höhepunkt des Besuches: Im Schein der Mitternachtssonne gelingt den Wilts die Umrundung Spitzbergens durch die gefährliche Hinlopenstraße.
7.000 harte Seemeilen liegen zwischen Alaska und Grönland. Hier im Nordpolarmeer herrschen Wassertemperaturen unterhalb des Gefrierpunkts – wer da von Bord geht, kommt nicht zurück. Gleichzeitig begeistert die raue Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik mit imposanten Eisbergen, abgelegenen Inuit-Dörfern und malerischen Fjorden, in die sich kaum eine Menschenseele verirrt. Ein Traum für unerschrockene Abenteurer und Blauwassersegler.
111 Jahre, nachdem Roald Amundsen die Nordwestpassage erstmals komplett durchfuhr, folgen ihm Doris Renoldner und Wolfgang Slanec auf einem atemberaubenden Segeltörn. Zwei Sommer verbringen die beiden Seenomaden auf ihrem 13 Meter langen Segelschiff Nomad und erleben dabei eine wahre Odyssee, bei der nicht immer alles nach Plan läuft.
In diesem Buch erleben Sie hautnah,
• wie es sich anfühlt, im Nebel durch Packeis zu navigieren,
• wie zehn Eisbären den ersehnten Landgang verhindern,
• was passiert, wenn das Meer zum Feind wird
• und warum eine Arktis-Expedition trotz aller Gefahren das schönste Abenteuer für Segler ist
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