Ich segle nun schon seit über 20 Jahren gemeinsam mit meinem Mann. Manche Jahre waren sehr intensiv, manche weniger, da standen andere Themen im Vordergrund.
Doch seit einigen Jahren haben wir beide das Segeln richtiggehend intensiviert. Wir haben ein eigenes Schiff besessen, uns beide fortgebildet, haben neben der österreichischen auch beide die englische Seefahrtausbildung zum RYA Yachtmaster Offshore gemacht. Wir sind viele Ausbildungswochen, Segeltörns, Überstellungen und Langfahrten in verschiedenen Segelrevieren gefahren.
Wenn man zu zweit unterwegs ist, ist es absolut wichtig, dass man sich auf seine/n PartnerIn verlassen kann. Es ist ein gutes Gefühl, selber die Wache zu übernehmen und zu wissen, dass man das Handwerk für eine gute und sichere Schiffsführung beherrscht, dass man mit sich ändernden Windverhältnissen umzugehen weiß, dass man die elektronischen Geräte an Bord bedienen kann und letztendlich auch weiß, wer jetzt Wegerecht hat und auch mit anderen Schiffen funken kann…..
All das sind Kenntnisse, die man durch eine gute, fundierte Ausbildung erlangt und die einem schließlich die nötige Sicherheit als „Bordfrau“ geben. Die persönliche Komfortzone erweitert sich ungemein, wenn man viele verschiedene Situationen auf See bereits erlernt und sogar miterlebt hat. Und genau das gibt einem das Gefühl der Sicherheit, man kann Ruhe bewahren, weil man viele Situationen schon kennt und sie dadurch gut einschätzen kann.
Mittlerweile haben mein Mann und ich das Segeln zu unserem Beruf gemacht – wir sind derzeit als selbständige Instruktoren für eine Seefahrtschule tätig. Jeder von uns hat natürlich seinen persönlichen Schwerpunkt und damit auch sein „Lieblingsthema“, was auch gut ist. Schließlich kann man sich als Paar auf einem Schiff sehr gut ergänzen.
Mein Beitrag für Claudias „Seglerinnen“ betrifft nicht nur das Thema Langfahrtsegeln und die dabei auftretenden Themen als „Bordfrau“ in der Partnerschaft, sondern ist generell ein Plädoyer zur Ermutigung von Frauen, einmal selbst das Steuer in die Hand zu nehmen, einmal für sich selbst in gute Ausbildung zu investieren!
Bei den unzähligen Segeltörns fallen mir nämlich immer wieder Frauen auf, die mit ihrem Partner segeln gehen aber ihm den ganzen Törn lang „den Vortritt lassen“. Mit der Aussage „ER wollte ja segeln gehen, nun soll er das doch machen!“ verzichten sie, das Steuer zu übernehmen, ein Manöver zu fahren, das Segel zu trimmen, beim Anlegemanöver mitzuhelfen etc. etc. Sie stellen sich selbst in den Hintergrund, obwohl sie gerne anpacken und dazulernen würden. Obwohl viele Frauen ein extremes Gespür fürs Segeln haben, mangelt es vielen an Selbstvertrauen.
Genau hier möchte ich ansetzen: ich habe es mir zum Ziel gesetzt, Frauen zu ermutigen, ihren eigenen seglerischen Weg zu gehen! Sei es in Form von Ausbildung oder auch durch spezielle Damensegeltörns.
Frauen haben ein größeres Bedürfnis nach Sicherheit, wollen gerne alles nochmals in Ruhe im Hafen vorgezeigt bekommen und selber ausprobieren, bevor sie dann draußen am Wasser in echt anpacken. Und Frauen kommunizieren auch anders. Auch darauf gehe ich bei meinen Törns ein. Es ist dann schön mitanzusehen, wie das Vertrauen in ihre eigene Person wächst, wenn die ersten Segelschläge und An- und Ablegemanöver reibungslos funktionieren, weil wir sie vorher ja genau durchbesprochen haben.
Durch meine Damensegeltörns möchte ich genau diejenigen ansprechen, die einmal ganz für sich alleine etwas tun, erfahren bzw. lernen wollen.
Wenn du also Interesse hast, einmal ein Training zu machen oder bei einem Törn mit mir mitzusegeln freue ich mich auf deine Nachricht:
oder
Internet: www.nautika.at
https://www.facebook.com/Poetschner
Dir, liebe Claudia, wünsche ich weiterhin alles Gute, wenn du mit Jürgen auf den Weltmeeren unterwegsbist! Als Bordfrau bist du ein großes Vorbild für mich und viele deiner Aussagen sind für immer in meinem Kopf verankert.
Also – immer eine Handbreit…!
Liebe Grüße
Doris Pötschner