Blauwasseryachten sind so unterschiedlich wie ihre Besitzer. Dennoch gibt es einige Grundlagen, die eine Yacht zu einer fähigen Blauwasseryacht machen. Egal, ob es sich um eine Einrumpf- oder Mehrrumpfyacht handelt. Egal, welche Größe die Yacht hat. Egal, aus welchem Material sie gebaut wurde. Und egal, in welchem Seerevier sie ihre großen Reisen vollbringen soll. Wir haben die wichtigsten Grundlagen für eine Blauwasseryacht in 25. Punkten zusammengefasst!

1. seegängige Konstruktion und fachmännische Bauweise – Yachten, die nicht für die Hochsee konstruiert und gebaut wurden, fallen naturgemäß aus der Liste!


2. komfortable Rumpfform – Blauwasseryachten müssen ihrer Crew maximalen Komfort bieten, und das fängt bereits bei der Konstruktion an.


3. Der Rumpf muss stark genug sein, um eine Kollision mit Treibgut in Marschfahrt standzuhalten – egal, ob die Yacht aus GFK, Metall, Holz oder Stahlbeton gebaut wurde, eine Yacht, die in ihrer durchschnittlichen Fahrtgeschwindigkeit durch Treibgut leck schlagt, ist keine geeignete Yacht für Hochseereisen.


4. Geschütztes Ruder und geschützter Motorantrieb 
– altmodisch oder nicht, ein Spatenruder ist keine geeignete Anlage für eine Blauwasseryacht


5. so wenige Seeventile wie möglich, alle Seeventile müssen gut erreichbar sein. Viele moderne Yachten verfügen über unglaubliche Mengen an Seeventilen, die teilweise nur schwer erreichbar sind und in den wenigsten Fällen für die Fahrt geschlossen werden. Aber was nützt der stabilste Rumpf, wenn er durchlöchert ist und möglicherweise mit Kunststoffeinlässen und -ventile in Schläuche übergeht, die vielleicht sogar nur mit einer einzelnen Schlauchklemme auf ihren Platz gehalten werden?


6. Dichtigkeit auch an Deck – klingt nach einer Binsenweisheit, ist aber leider bei unglaublich vielen Yachten nicht selbstverständlich


7. Stabiler und dichter Niedergang auch bei Kenterung (Einrumpfer) oder einsteigenden Wellen – Niedergänge, die Wasser nehmen sind eine Fehlkonstruktion


8. stabile Aufbauten ohne großen Fensterflächen – auch müssen alle Fensterflächen fachmännisch verbaut und nicht nur auf den Rumpf geklebt sein

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9. Maximale Sicherheit der Crew an Deck – dazu zählt eine hohe und stabile Reling, rutschfester Deckbelag, keine Stolperstufen Haltegriffe, gute und geschützte Arbeitsflächen auch fürs Reffen und für Arbeiten am Vordeck


10. Saubere und freie Deckflächen – keine Kanister an Deck, Segelyachten werden nicht als Packesel konstruiert


11. geschütztes Cockpit mit guten Arbeitsflächen und sicherem Steuersitz – Steuerräder, hinter denen die Crew stehen muss eignen sich nicht für ausgedehnte Blauwasserreisen


12. Wetterschutz für die Crew – Sonne, Wind und Wetter gehören zu den extremen Belastungen einer Blauwassercrew, die Yacht muss maximalen Schutz bieten (Dodger, Bimini, Steuerhaus)


13. Hochwertiges Rigg, maximal abgestagt und laufend gewartet – über 30 Prozent der Yachten einer bekannten Cruiser-Rally, die zeitgleich mit uns die verhältnismäßig leichte Strecke von der Amerikanischen Westküste in die Südsee gesegelt sind, erlebten massive Rigg-Probleme. Eine erschreckend hohe Zahl, die zu einem großen Teil auf leichte Bauweise zurückzuführen ist.


14. Kutter (bei Bermudarigg) – nicht nur aber vor allem, wenn die Yacht mit Rollreffanlage fährt


15. hochwertige Segelgarderobe, verschiedene Segel für verschiedene Windbedingungen 
– allein auf die Rollsegel zu vertrauen ist zu wenig


16. erstklassiger und verlässlicher Motorantrieb – die Zeiten, in denen der Motor nur der Hilfsmotor war, sind Geschichte


17. große Tanks – eine Blauwasseryacht ist für weite Reisen ausgestattet, große Tankkapazitäten gehören dazu


18. maximale Stauräume für Lebensmittel, Trinkwasser und Ausrüstung unter Deck


19. sichere und bequeme Kojen auch auf See
 – gerade bei kleiner Blauwassercrew benötigt die Freiwache maximale Erholung, um auch bei schweren Bedingungen einsatzfähig zu bleiben


20. gute Leekojen für die Wache – auch die Wache benötigt guten und geschützten Platz an Bord, um ihre Energie für die langen Stunden aufteilen zu können

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21. seegerechte Pantry – schon die Geschichte zeigt: Blauwassersegeln kann anstrengend sein, nur die sichere und ausreichende Energieversorgung hält eine Crew auch bei schweren Bedingungen fit.


22. modernste Navigation – dazu zählen sowohl Satellitennavigation und elektronische Seekarten, Radar und AIS. Sich heute noch ausschließlich auf traditionelle Navigation zu verlassen heißt, vorsätzlich auf einen großen Sicherheitsgewinn zu verzichten. Wer weiß, wie viele Seeleuten traditionelle Navigation und unzureichende Ausrüstung schon das Leben gekostet hat!


23. modernster Wetterempfang – die Vorstellung, das Wetterberichte keine genauen Daten liefern, ist veraltet. Die Erfahrung zeigt, dass moderne Wetterberichte in den meisten Teilen der Welt mindestens auf fünf Tage genau voraussagen. Ein Zeitraum, in dem vorsichtige Routenplanung durchaus Katastrophen verhindern kann.


24. hochwertiges Ankergeschirr und Zweit-Ankergeschirr


25. last but not least: EINE LERNFÄHIGE CREW!!!

 

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oder: Muss man sich als Langfahrtsegler wirklich „um die Welt reparieren“? Welcher kaputten Ausrüstung wir auf Langfahrt hauptsächlich begegnen.

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Ketsch

Eine Ketsch als Blauwasseryacht

Wie so viele andere Segler auch, lernten wir an Bord einer Slup das Segeln und konnten vor unserer derzeitige Hochseeyacht kaum Erfahrungen mit mehrmastigen Booten sammeln. Bei der Suche nach einer größeren Blauwasseryacht viel unsere Wahl auf eine Ketsch. Ob und wie sich diese Ringwall bewährt hat, fassen wir nach zehn Jahren Blauwasserreise mit Expeditionscharakter zusammen…

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