Im Bericht Wetterkunde: GRIB-Daten an Bord anfordern erzählen wir dir, wie du GRIB-Datenpakete an Bord per e-Mail empfangen kannst.
Wetterkunde: GRIB-Daten an Bord anfordern
Wetterberichte in Form von GRIB-Daten lassen sich also kostenlos an Bord empfangen. Doch wie genau funktioniert das, was ist nötig und worauf ist zu achten?
Und nach vielen Jahren unterwegs mit GRIB-Daten an Bord haben wir gerade wieder einmal gesehen, wie wichtig es ist, die genauen Parameter dieser Daten zu Vestehen und richtig anzufordern.
Vor allem, wenn es um die Auflösung der GRIB-Daten geht.
Diese Auflösung der GRIb-Daten wird in Grad Gitter-Abstand, oder Grid-Abstand, angegeben und kommt in der Anforderung per email gleich an dritter Stelle nach der Art der GRIB (GFS) und dem Berich (Länge und Breite in Grad).
Ein Gradzahl von 0,5 aufwärts ist möglich. Je niedriger die Zahl, desto höher die Auflösung, desto größer aber auch das Datenpaket.
Gerade beim Arbeiten über Kurzwellen-Funkanlage (Amateurfunk oder Seefunk) kann es bei schlechtem Empfang schwirig werden, große Datenpakete zu erhalten. Dann wäre es einfach, die Auflösung der GRIB-Daten zu vermindern. Das heißt, das Gitter (Grid) zu erhöhen und damit die Datenpakete ordentlich schrumpfen zu lassen.
Aber wenn du jetzt denkst, bei einer hohen Prozentzahl fürs Grid werden einfach nur die Windpfeile auf der Anzeige etwas weniger, irrst du dich!
Wählst du die Auflösung der GRIB-Daten (das Grid) zu ungenau, können ganze Wettersysteme verschwinden und falsch angezeigt werden!
Denn deine Visualisierungssoftware für GRIB-Daten (in unserem Fall xy-grib) stellt das endgültige Bild einfach aus den Daten zusammen, die es erhält. Fehlen ganze Luftdruckbereiche, kann ein völlig falsches Bild entstehen!
Ein Problem, auf das wir während unserer Fahrt in Finnland völlig unerwartet gestoßen sind!
Ohne es zu bemerken, haben wir an einem Tag ein Datenpaket mit einem Grid von 8 Grad beantragt. Die Anforderungs-email hat also wie folgt gelautet:
send GSF:61N,57N,016E,023E/8,8/6,12,18,24..120/PRMSL,WIND,WAVES,GUST
Wir haben ein Datenpaket erhalten, die eine völlig andere Wettersituation zeigten, als wir die Tage davor hatten. Hier ein Auszug aus der Wettervorhersage:
Nachdem wir den Fehler bemerkten, forderten wir erneut Daten an. Diesesmal mit einem Grid-Abstand von 0,5 Grad.
send GSF:61N,57N,016E,023E/0.5,0.5/6,12,18,24..120/PRMSL,WIND,WAVES,GUST
Damit lässt sich veranschaulichen, wie das Wetter an diesem Tag wirklich werden sollte:
Die GRIB-Daten – obwohl es sich um die gleichen Daten vom selben Server handelt – zeigen eine völlig andere Wettersituation: Durch das fehlen von Daten hat die Software xy-grib ein gänzlich anderes Wettergeschehen simuliert!
Da uns unser Kurs in den Norden führt, hätten wir bei erstem Datenpaket mit Sicherheit auf einen anderen Tag gewartet, da wir nicht derart hoch gegen den Wind segeln können. Mit den richtig aufgelösten Wetterdaten zeigte sich allerdings, dass wir in Wirklichkeit perfektes Wetter für die Weiterfahrt haben!
Wir empfehlen daher, bei der Anforderung von GRIB-Wetterdaten den Grid-Abstand maximal in einem Bereich von 0,5 bis 2,2 zu wählen und unter keinen Umständen auf ein größeres Grid zu wechseln!
Und wenn du lernen möchtest, wie du die GRIb-Daten besser für dein eigenes Wetterrouting verwenden kannst, und worauf du aufpassen musst, empfehlen wir dir diesen Bericht:
Und so funktioniert das Anfordern von GIB-Daten übers Funker-Mailprogramm AIRMAIL:
Ich sende meistens 2 Mails. Eine mit grossem Gebiet, nur Druck und Wind bei grober Aufloesung um einen Ueberblick ueber die Wetterlage zu erhalten, und noch eine mit eher kleinem Gebiet, dann auch noch mit Wellen, Boeen etc. und feiner Aufloesung fuer die Situation vor Ort.