Das Deck der Blauwasseryacht – Teil 4: Cockpit und Heck

Im vierten Teil der Serie über „Das Deck der Blauwasseryacht“ gehts um den wichtigsten Arbeitsplatz an Bord: das Cockpit. Und auch zum Heck gibts einiges zu überlegen.

Die ersten drei Teile dieser Serie findest du ebenfalls auf dieser Homepage:

Das Deck der Blauwasseryacht – Teil 1: Klampen und Klüsen

Gewaschenes Teak, poliertes Edelstahl, dazwischen weiß lackierte Deckflächen, die nur mit zartbesohlten Deckschuhen betreten werden dürfen. Doch das Deck einer Langfahrtenyacht muss einiges mehr können als nur schön zu sein. Denn neben Außenfläche und Sonnenterrasse ist unser Deck vor allem eines: unser Arbeitsplatz. In dieser Serie schreiben wir darüber, wie du dein Deck für Langfahrt vorbereitest…

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Das Deck der Blauwasseryacht – Teil 2: Ankerrolle, Ankerklüse, Bugsprit und Bugbeschläge

Um sicher auf allen Weltmeeren unterwegs zu sein, muss die Yacht sowohl auf See als auch am Ankerplatz oder im Hafen Schwerwetter überstehen können. Die richtige Decksausrüstung trägt ihren Teil dazu bei. Im 2. Teil der Serie behandeln wir den Bug: Von der Ankerklüse bis zum Bugsprit und zum Vordeck.

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Das Deck der Blauwasseryacht – Teil 3: Das Seitendeck

Im dritten Teil der Serie zum Deck der Blauwasseryacht sprechen wir über das Seitendeck. Auch hier gehts wieder um einige Besonderheiten, die unserer Meinung nach nicht auf jeder gängigen Yacht bedacht werden.

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Das Cockpit

Da das Cockpit der hauptsächliche Arbeitsplatz an Bord einer Segelyacht und auf Fahrtenyachten auch zusätzlicher Lebensraum ist, muss es möglichst einfach zum Arbeiten, sicher und bequem konzipiert sein. Hinterm Steuer sollte ein guter Sitzplatz für den Steuermann sein. 

Ein guter Sitzplatz hinterm Steuer ist wichtig, auch wenn die Yacht meistens unter Autopilot oder Windsteuerfahne gefahren wird.

Wiederum müssen stabile Hohlepunkte für die Lifeline vorhanden sein. Alle Backskistendeckel müssen mit stabilen Verschlüssen gesichert sein und die Lenzrohre müssen gut dimensioniert sein. Sonnenschutz in Form eines Biminis und seitlichen Covers entlang der Reling als Windschutz hilft der Crew, mit den Umweltbedingungen besser zurechtzukommen.

Ein guter Sonnenschutz und seitlicher Windschutz helfen der Crew, auch bei niedrigen Bedingungen länger durchzuhalten.
Vor allem in den tropischen und heißen Revieren ist ein Bimini für etwas Schatten im Cockpit wichtig.
Sehr gut: ein geschütztes Cockpit, das auch dem Steuermann bequem Platz bietet. Zusätzlich wird der Platz des Sonnendaches optimal genützt. So ist auch die Photovoltaik Anlage gut aufgehoben und nicht im Weg.
Große Mittelcockpityachten sind gerne mit stabilen Sonnenschutz oder einer vollwertigen Kuchenbude ausgestattet, so bieten sie ein bequemes und besonders gut gegen Wetter und Sonne geschütztes Cockpit.

Bimini, Reling und ähnlichen sollte so konstruiert werden, dass die Arbeit an den Winden nicht behindert wird und auch mit Windenkurbel gearbeitet werden kann.

Im Heck bietet sich eine nach außen belüftete Backskiste für die Gasflaschen an, sollte die Yacht mit Gas kochen.

Das Heck

Auch heute noch haben windbetriebene Selbsteueranlagen ihre Berechtigung auf Langfahrtenyachten. Vor allem, wenn Ozeane überquert werden wollen sind sie die beste und zuverlässigste Alternative zum Handsteuern. Die am Heck montierte Windsteueranlage benötigt allerdings Platz und muss den Wind in ihrer Windfahne fangen können. Maximal verbaute Hecks mit aufgehängten Beibooten und Cockpitpersenninge können das freie Strömen des Winds behindern. (Wobei das Beiboot bei Ozeanüberquerungen ohnehin nicht am Heck hengen darf, um die Yacht nicht bei anziehenden Schwerwetter in Gefahr zu bringen).

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Um richtig arbeiten zu können, darf die Windfahne der Anlage nicht verdeckt werden

 

Hat die Yacht einen Jordan Treibanker oder ähnliche Ausrüstung zum Ablaufen eines Sturms an Bord, muss auch über einen stabilen Anschlagpunkt am Heck nachgedacht werden (siehe Fallschirmanker). Eigene Püttinge in schwerer Ausführung sind empfehlenswert.

 

Rüsteisen zu beider Seiten des Hecks für Treibanker

 

Je nach Fahrtgebiet kann am Heck auch ein Heckanker mit oder ohne eigener, kleiner Ankerwinde montiert werden. Wird die Yacht Fjordgebiete bereisen, ist eine im Heckkorb integrierte Trommel mit Landleine praktisch. Jedoch muss bei all diesen Extras wiederum auf das Gewicht geachtet werden. Ist die Yacht eher klein oder verfügt sie nicht über extra Auftrieb im Heck sollte Anker und Landleine bei langen Fahrten abgenommen werden und nur dann am Heck gefahren werden, wenn sich die Yacht auch wirklich im betreffenden Seegebiet aufhält.

 

Vormontierter Fallschirmseeanker: die Verbindungstrosse ist an einem eigenen Rüsteisen am Bug montiert. Um nicht im schweren Orkan an den Bug robben zu müssen, wird die Verbindungstrosse außen am Seezaun bis ins Cockpit umgeleitet, von hier aus kann der Seeanker mit wenigen Handgriffen ausgebracht werden. Zum Glück war sein Einsatz bei uns an Bord bisher nicht nötig.

Geräteträger, Badeplattform

Viele Yachten fahren heute am Heck einen Geräteträger, um Platz für Solaranlage, Windgenerator, Radar und Antennen zu haben. Wir haben keine Erfahrung mit Geräteträger, da wir unsere Photovoltaik am Deckshaus und unsere weiteren Geräte am Besanmast montiert fahren. Aufgrund des hohen Gewichts mancher Geräteträger am Heck betrachten wir diese auch eher kritisch.

 

Geräteträger können parbeiten.

Wahrscheinlich überwiegen die Vorteile von Badeplattformen. Ohne Zweifel praktisch, sind viele Badeplattformen allerdings schwer und auch unangenehm laut bei kleinen Wellen. Auch neigen Badeplattformen dazu, in sehr kalten Bedingungen sehr schnell einen dicken Eismantel zu bilden. Allerdings sei auch hier gesagt, dass wir bisher keine langfristigen Erfahrungen mit Badeplattformen haben und diese an Bord von LA BELLE EPOQUE auch nicht vermissen.

Badeplattformen sind ohne Zweifel praktisch. In eisigen Revieren rentieren sie allerdings dazu, schnell zu vereisen und können durch das zusätzliche Gewicht des Eis die Yacht in Gefahr bringen.

 

Das war die Reihe zum Thema „Das Deck der Blauwasseryacht“. Die vorgehenden Beiträge zum Thema findest du hier auf dieser Homepage:

Das Deck der Blauwasseryacht – Teil 1: Klampen und Klüsen

Gewaschenes Teak, poliertes Edelstahl, dazwischen weiß lackierte Deckflächen, die nur mit zartbesohlten Deckschuhen betreten werden dürfen. Doch das Deck einer Langfahrtenyacht muss einiges mehr können als nur schön zu sein. Denn neben Außenfläche und Sonnenterrasse ist unser Deck vor allem eines: unser Arbeitsplatz. In dieser Serie schreiben wir darüber, wie du dein Deck für Langfahrt vorbereitest…

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Das Deck der Blauwasseryacht – Teil 2: Ankerrolle, Ankerklüse, Bugsprit und Bugbeschläge

Um sicher auf allen Weltmeeren unterwegs zu sein, muss die Yacht sowohl auf See als auch am Ankerplatz oder im Hafen Schwerwetter überstehen können. Die richtige Decksausrüstung trägt ihren Teil dazu bei. Im 2. Teil der Serie behandeln wir den Bug: Von der Ankerklüse bis zum Bugsprit und zum Vordeck.

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Das Deck der Blauwasseryacht – Teil 3: Das Seitendeck

Im dritten Teil der Serie zum Deck der Blauwasseryacht sprechen wir über das Seitendeck. Auch hier gehts wieder um einige Besonderheiten, die unserer Meinung nach nicht auf jeder gängigen Yacht bedacht werden.

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Wenn du bereits selber auf langer Fahrt warst oder bist und zusätzliche Erfahrungen hast, freuen wir uns über dein Kommentar.

 

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