In unserem letzten Bericht haben wir begonnen, dir mögliche Sturmausrüstung für deine Hochseeyacht vorzustellen. Wir haben von Treib- und Seeanker gesprochen. Und wir haben dir gezeigt, welche Treibanker du benötigst, wenn deine Yacht beim Ablaufen vor Sturm unter Segel zu surfen beginnt.
Schwerwetterausrüstung? Genügt es nicht, eine Sturmfock und ein Trysegel dabei zu haben? Hier erfährst du, welche Ausrüstung dir helfen kann, sicher durch den Sturm zu kommen.
Was aber, wenn du nicht mehr aktiv segeln möchtest oder kannst. Wenn weder deine Selbsteueranlage, noch du und deine Crew den Job am Ruder mehr schafft. Was kannst du tun, wenn es dir zu gefährlich wird, dauernd im Cockpit am Ruder zu sein. Oder wenn euch schlicht und weg die Angst davon abhält, noch aktiv segeln zu können?
Dann ist es höchste Zeit, deine „Lebensversicherung“ an Bord in Einsatz zu bringen:
Die Sturmausrüstung für Orkane
Muss die Yacht nun ohne deiner Hilfe durch den Orkan kommen, gibt es zwei Möglichkeiten, die Yacht auf Hochsee vor unkontrollierten Fahrt zu bremsen und zu verhindern, dass sie früher oder später in der Sturmsee querschlägt und kentert: Treibanker mit hoher Bremskraft oder Seeanker.
Die Bremse: Treibanker mit hoher Bremskraft
Treibanker mit hoher Bremskraft kommen dann in Einsatz, wenn die Yacht nicht mehr aktiv gesegelt werden kann.
Ihre Aufgabe ist es also, die Yacht auf 2 bis 3 Knoten Fahrt zu bremsen und zu stabilisieren. Solange der Sturm keine extreme Kreuzsee aufgeworfen hat, wird dadurch das Heck der Yacht gegen Wind und Wellen gehalten. Im Gegensatz zum Treiben unter Topp und Takel wird die Yacht nicht breitseits von der Sturmsee getroffen und zum Kentern gebracht. Auch verhindert die gebremste Fahrtgeschwindigkeit der Yacht das Surfen und somit ein mögliches Querschlagen.
Unter allen Treibankern gibt es nur zwei Bauarten, die eine hohe Bremskraft vorweisen:
Fallschirmtreibanker, die über Heck ausgebracht werden
Das Ausbringen von großen Fallschirmen über Heck als Treibanker ist durchaus problematisch. Sie können durch die Kraft der Welle kurzfristig kollabieren oder aus der Welle tauchen. In dieser Situation verlieren einzelne, große Treibanker plötzlich ihre Bremskraft. Kommt die Yacht in diesem Augenblick ins Surfen, kann sie trotz Treibanker kentern.
Ein über das Heck ausgebrachter Fallschirm kann die Yacht auf wenige Knoten Fahrt bremsen. Bildquelle: shipshop.de
Das heißt nicht, dass spezielle Fallschirmanker unnütz an Bord sind. Weit daneben. Denn richtig dimensionierte Fallschirme für den Einsatz als Sturmanker können die Yacht durchaus durch den Sturm bringen. Aber sie werden besser über den Bug gefahren als über das Heck. Aber dazu werden wir in unserem nächsten Bericht mehr verraten.
Reihentreibanker (Jordan Series Drogue)
Eine effektive Lösung, dies zu verhindern bietet der Jordan Reihentreibanker. Untersuchungen nach der tragischen Fastnet-Regatta 1979 von der amerikanischen Küstenwache wie auch von europäischen Marineinstituten weckten vor allem das Interesse eines Mannes: Don Jordan.
Der amerikanische Flugzeug Ingenieur kam in seinen eigenen Untersuchungen zum Ergebnis, dass nur ein Treibanker mit multiplen Bremselementen und einem ausreichenden Sinkgewicht sicherstellt, dass die Yacht zu jeder Zeit vor den Wellen gehalten wird.
Deshalb besteht der Jordan Reihentreibanker nicht aus einem einzelnen Treibanker verbunden mit einer langen Schlepptrosse, sondern aus einer großen Anzahl kleiner Treibanker, die direkt an eine lange und beschwerten Schlepptrosse genäht sind.
Der Jordan Reihentreibanker gilt heute als eine der letzten Rettungen einer Yacht im Überlebenssturm, Hurrikan oder Orkan. Denn es gibt keine Berichte einer Kenterung vor einem Reihentreibanker, auch nicht bei schwerster Sturmsee.
Die bekannte Extremseglerin Susanne Huber-Curphey nennt deshalb ihren Jordan Reihentreibanker ihre Lebensversicherung. Und für Susanne ist das keine Theorie. Denn während ihrer Reisen durch die hohen südlichen Breiten hatte sie ihren Reihentreibanker wiederholt im Einsatz.
An Bord ihrer Yacht NEHAJ konnte sie sich wiederholt überzeugen, wie effektiv ein Reihentreibanker arbeitet. Und um dies zu zeigen, hat sie dem deutschen Hochseesegelverein Transocean ein Video vom Einsatz ihres Reihen-Treibankers zur Verfügung gestellt:
Wenn du einen Reihentreibanker ausgebracht hast, musst du und deine Crew nicht mehr steuern. Im Gegenteil, du solltest dich nicht mehr zu viel im Cockpit aufhalten, da die Yacht der vollen Wucht der Wellen von Achtern ausgesetzt wird. Weshalb beim Abwettern vor einem Reihentreibanker die Gefahr besteht, dass das Cockpit wiederholt von einsteigenden Brechern geflutet wird.
Um einen Treibanker mit hoher Bremskraft erfolgreich einsetzten zu können, muss das Heck der Yacht entsprechend vorbereitet sein:
Das Heck der Yacht muss den Belastungen der See standhalten können.
Die Decksbeschläge, an denen der Treibanker gefahren wird, sind extremen Belastungen ausgesetzt und müssen so stabil ausgeführt sein, dass sie das Gewicht der Yacht tragen können. Die Trossen des ausgebrachten Treibankers dürfen nicht schamfilen oder Schaden an der Ausrüstung am Heck (zum Beispiel einer Windsteueranlage) verursachen.
Da unter Treibanker brechende Wellen ins Cockpit einsteigen können, muss der Niedergang konstruiert sein, dass er weit genug vom Heck entfernt ist oder der Wucht von Brechern standhalten kann.
Ein stabiler Niedergang einer hochwertigen Expeditionsyacht
An Bord von Metallyachten ist es meist relativ leicht, diese Anforderungen zu erfüllen. Es müssen in der Regel nur geeignete Püttinge für den Treibanker verschraubt oder verschweißt werden. Das Heck und der Niedergang sind meist schon so gefertigt, dass sie auch schweren Brechern standhalten können.
Bei der Stahlyacht genügt es, passende Rüsteisen für den Treibanker am Heck zu montieren oder schweißen.
Bei manchen Holzyachten und GFK-Leichtdisplacement Yachten kann die nachträgliche Ausrüstung für einen Treibanker mit hoher Bremswirkung durchaus etwas mehr Aufwand bringen. Einen interessanten Bericht dazu hat Dr. Hans Lampalzer auf seiner Homepage veröffentlicht.
Anschaulich zeigt Dr. Lampalzer aber, dass die geeignete Ausrüstung für eine Reihentreibanker nicht unbedingt viel Geld kosten muss, denn du kannst diese Ausführungen auch selber machen.
Auch der Reihentreibanker muss nicht teuer sein. Er kann mit etwas Einsatz, einer Nähmaschine und viel Zeit selbst gefertigt werden. Anleitungen dazu gibt es einige im Internet zu finden. Zum Beispiel im Blog von David und Marcy justalittlefurther.com oder über die offizielle Nähanleitung der Firma Sailrite.
Sicherer Schutz vorm Querschlagen. Keine extremen Anschaffungskosten. Einsatzbereit, selbst wenn die Crew an ihren Grenzen ist. Das klingt fast zu gut um wahr zu sein.
Gibt es auch Nachteile eines Reihentreibankers?
Gibt es Situationen, wo auch bei schwerster See ein Jordan Treibanker keine Lösung mehr bietet?Leider ja.
Ein Reihentreibanker sollte nur gesetzt werden, wenn die Yacht über ausreichend Seeraum verfügt. Denn auch bei der hohen Bremswirkung eines Reihentreibankers wird die Yacht nur gebremst, nicht gestoppt.
Außerdem ist das Einhohlen eines Reihentreibankers besonders mühsam und es gilt als beinahe unmöglich, den Treibanker noch während eines Sturmes überhaupt einhohlen zu können.
Verfügst du also nicht über genügend Seeraum oder segelst du in einem Seerevier mit hohem Verkehrsaufkommen, wird dir dein Reihentreibanker nicht unbedingt sicher durch den Sturm helfen.
In diesem Fall benötigst du eine Sturmausrüstung, die die Yacht nicht nur bremst, sondern stoppt. Und dass schafft nur ein Seeanker.
Deshalb berichten wir im nächsten Beitrag über Fallschirme, die nicht übers Heck, sondern über den Bug ausgebracht werden. Um eine Yacht zu stoppen mit einem „Anker“ für die See.
Du möchtest die gesamte Serie Sturmsegeln auf einmal lesen? Und du möchtest unser Wissen auch mit aufs Boot bringen um offline nachschlagen zu können? Kein Problem!
Sturmsegeln
Du planst eine Reise mit deiner Segelyacht? Einen Ozean zu überqueren und fremde Küsten anzulaufen? Dann ist mehr nötig, als nur zu hoffen, in keinen Sturm zu geraten. Der erfahrenen Hochseesegler Jürgen & Claudia Kirchberger helfen dir, dich auf die Hochsee vorzubereiten.
Wie bereitest du dich und deine Crew vor? Welche Ausrüstung sollte mit an Bord sein? Welche Möglichkeiten hast du, sicher durch einen Sturm zu kommen? Und natürlich: Wie kannst du vermeiden, in Schlechtwetter zu geraten?
Schwerwetterausrüstung? Genügt es nicht, eine Sturmfock und ein Trysegel dabei zu haben? Hier erfährst du, welche Ausrüstung dir helfen kann, sicher durch den Sturm zu kommen.
Im neuen Teil unseres Sturmsegeln Spezial erklären wir alles übers Trysegel. Was du an Ausrüstung benötigst, wie es genützt wird und warum du darauf auf deiner Langfahrtyacht nicht verzichten solltest.
Die Auswahl der Sturmbesegelung für eine Langstreckenyacht beginnt bereits bei der richtigen Auswahl ihrer normalen Arbeitssegel. Vor allem, wenn es um das Großsegel der Yacht geht. Wir erklären dir, was es zu bedenken gibt.
Die maximale Segelleistung einer Blauwasseryacht ist ihre wichtigste Waffe im Kampf gegen Sturm. Das solltest du wissen, bevor du mit einer Yacht in die große blaue Freiheit ziehst…
Die beste Sturmtaktik ist, dem Sturm auszuweichen. Wir zeigen dir, worauf du bei deiner Kurswahl achten musst, um dem schlimmsten Bereichen eines Sturmes zu entgehen.
Ein Schipper, der Zeit hat, hat auch den richtigen Wind. Sagt eine friesische Binsenweisheit. Wir sagen: Ein Schipper, der Zeit und gute Wetterberichte hat, hat auch den richtigen Wind!
Hallo
Inhaltlich starke Webseite habt ihr da gebaut aber die Navigation ist etwas konfus. Ich finde jetzt keinen Link zu Teil 16. Eventuell die Navileiste etwas einfacher und klarer oder solche Spezials wie das Schwerwettersegeln mit eigener, „innerer“ Navigation? Nicht falsch verstehen, das war eine ziemliche Arbeit jetzt schon..
Beste Grüsse
Hallo Roman, danke für dein Input und keine Sorge, ich bin immer froh um Rückmeldungen und verstehe es nicht falsch. Ich liebe es zu Schreiben, aber damit diese Homepage nicht zu sehr an unserer Bordkasse zerrt, leiste ich mir keine professionelle Hilfe bei der Gestaltung sondern mache sie komplett selbst. Selber übersieht man aber eben manchmal das eine oder andere…
Da wir erst jetzt von unserer heurigen Segelreise nach Grönland zurück sind, kommt meine Antwort obendrein ziemlich verspätet, sorry. Ich werde mich gleich mal darum kümmern, dass der Teil 16 ordentlich verlinkt ist und mir einen Kopf machen, ob und wie ich die Homepage übersichtlicher strukturieren kann. Und einstweilen findest du den Link hier: https://blauwassersegeln.at/sturmsegeln-spezial-teil-16-seeanker/
Schöne Grüße und weiterhin viel Spaß auf unseren beiden Homepages
Claudia
ich erlaube mir eine Frage/Idee zur Befestigung des Jordan Treibankers.
Lt. den Ausführungen sind zur Aufnahme der entstehenden Zugkräfte, insbesondere bei GFK / GFK Sandwichrümpfen, teils aufwendige Verstärkungen vorzusehen. Ein Belegen des Treibankers mittels V (richtungsverkehrter Hahnepott) an den beiden Heckklampen scheint statisch undenkbar.
Auf meinem Boot (GFK Sandwichdeck) befinden sich beidseitig massive Klampen und zwar am Heck, mittschiffs und am Bug.
Meint Ihr, es könnte ausreichen, wenn ausgehend von der Ankerwinde, beidseitig eine zugfeste Verbindung (mit minimaler Dehnung, eventuell sogar vorgespannt) über die Bugklampe, weiter zur Mitschiffklampe hin zur Heckklampe hergestellt wird?
Oder aber je nach Decksgegebenheiten, jeweils eine direkte Verbindung von Bugklampe zur Heckklampe und von der Mittschiffklampe zur Heckklampe hergestellt wird?
Ich meine das die Befestigungen der Ankerwinde und der Klampen vorwiegend zur Aufnahme von Horizontalkräften ausgelegt sind und sich dadurch die aufnehmbare horizontale Zugkraft der Heckklampe um den Faktor 2,5 erhöhen ließe und somit ohne aufwändigen Umbauten und Verstärkungen eine deutliche statisch/dynamische Verbesserung gegeben wäre, eventuell sogar vergleichbar mit den illustrierten Verstärkungsmassnahmen.
Hallo Georg,
danke für deinen Input. Allerdings sehe ich nicht ganz, wie du mittels Seilverbindungen eine gleichmäßige Aufteilung der Last sicherstellen kannst. Vermutlich müsstest du dazu zumindest Stahlseile mit Wantenspanner verwenden, aber das scheint mir doch mehr Aufwand als passende Verstärkungen am Heck. Schöne Grüße, Claudia
beim Eisklettern haben wir früher eine Kräfteverteilung am Standplatz verwendet, bei der 2, (oder 3 oder 4) Eisschrauben über ein Strickle so verbunden wurden, das die Kraft auf alle Punkte gleichmäßig verteilt wurde; so was hab ich mir auch schon für meine Sarai überlegt, obwohl mein Stahlboot zusätzliche geschraubte oder geschweißte Befestigungen für den Jordan-Anker prinzipiell ermöglichen würde.
– Aber Schweißen bedeutet in der Achterkabine alles raus bauen und dann wäre auch zu klären, wie denn die Kraft in den Rumpf eingeleitet wird?
– Schrauben ? = Kraft auf dem 4mm Blech der Außenhaut.
– Schrauben und Kleben ?
Längsspannten hat das Boot nicht, bleibt nur die Haupt, die Kraft vom Anker aufnimmt ..
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Hallo
Inhaltlich starke Webseite habt ihr da gebaut aber die Navigation ist etwas konfus. Ich finde jetzt keinen Link zu Teil 16. Eventuell die Navileiste etwas einfacher und klarer oder solche Spezials wie das Schwerwettersegeln mit eigener, „innerer“ Navigation? Nicht falsch verstehen, das war eine ziemliche Arbeit jetzt schon..
Beste Grüsse
Roman
Hallo Roman, danke für dein Input und keine Sorge, ich bin immer froh um Rückmeldungen und verstehe es nicht falsch. Ich liebe es zu Schreiben, aber damit diese Homepage nicht zu sehr an unserer Bordkasse zerrt, leiste ich mir keine professionelle Hilfe bei der Gestaltung sondern mache sie komplett selbst. Selber übersieht man aber eben manchmal das eine oder andere…
Da wir erst jetzt von unserer heurigen Segelreise nach Grönland zurück sind, kommt meine Antwort obendrein ziemlich verspätet, sorry. Ich werde mich gleich mal darum kümmern, dass der Teil 16 ordentlich verlinkt ist und mir einen Kopf machen, ob und wie ich die Homepage übersichtlicher strukturieren kann. Und einstweilen findest du den Link hier: https://blauwassersegeln.at/sturmsegeln-spezial-teil-16-seeanker/
Schöne Grüße und weiterhin viel Spaß auf unseren beiden Homepages
Claudia
Guten Tag,
ich erlaube mir eine Frage/Idee zur Befestigung des Jordan Treibankers.
Lt. den Ausführungen sind zur Aufnahme der entstehenden Zugkräfte, insbesondere bei GFK / GFK Sandwichrümpfen, teils aufwendige Verstärkungen vorzusehen. Ein Belegen des Treibankers mittels V (richtungsverkehrter Hahnepott) an den beiden Heckklampen scheint statisch undenkbar.
Auf meinem Boot (GFK Sandwichdeck) befinden sich beidseitig massive Klampen und zwar am Heck, mittschiffs und am Bug.
Meint Ihr, es könnte ausreichen, wenn ausgehend von der Ankerwinde, beidseitig eine zugfeste Verbindung (mit minimaler Dehnung, eventuell sogar vorgespannt) über die Bugklampe, weiter zur Mitschiffklampe hin zur Heckklampe hergestellt wird?
Oder aber je nach Decksgegebenheiten, jeweils eine direkte Verbindung von Bugklampe zur Heckklampe und von der Mittschiffklampe zur Heckklampe hergestellt wird?
Ich meine das die Befestigungen der Ankerwinde und der Klampen vorwiegend zur Aufnahme von Horizontalkräften ausgelegt sind und sich dadurch die aufnehmbare horizontale Zugkraft der Heckklampe um den Faktor 2,5 erhöhen ließe und somit ohne aufwändigen Umbauten und Verstärkungen eine deutliche statisch/dynamische Verbesserung gegeben wäre, eventuell sogar vergleichbar mit den illustrierten Verstärkungsmassnahmen.
Beste Grüsse
OCEAN50+
Georgiethesailentsailor
Hallo Georg,
danke für deinen Input. Allerdings sehe ich nicht ganz, wie du mittels Seilverbindungen eine gleichmäßige Aufteilung der Last sicherstellen kannst. Vermutlich müsstest du dazu zumindest Stahlseile mit Wantenspanner verwenden, aber das scheint mir doch mehr Aufwand als passende Verstärkungen am Heck. Schöne Grüße, Claudia
Moin Claudia,
moin Georgiethesailentsailor,
beim Eisklettern haben wir früher eine Kräfteverteilung am Standplatz verwendet, bei der 2, (oder 3 oder 4) Eisschrauben über ein Strickle so verbunden wurden, das die Kraft auf alle Punkte gleichmäßig verteilt wurde; so was hab ich mir auch schon für meine Sarai überlegt, obwohl mein Stahlboot zusätzliche geschraubte oder geschweißte Befestigungen für den Jordan-Anker prinzipiell ermöglichen würde.
– Aber Schweißen bedeutet in der Achterkabine alles raus bauen und dann wäre auch zu klären, wie denn die Kraft in den Rumpf eingeleitet wird?
– Schrauben ? = Kraft auf dem 4mm Blech der Außenhaut.
– Schrauben und Kleben ?
Längsspannten hat das Boot nicht, bleibt nur die Haupt, die Kraft vom Anker aufnimmt ..
Hier ein Bild, wie das beim Bergsteigen gemacht wird mit der Kraftverteilung:
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Grußle
Tom